151129Golchen: Im großen Festsaal von „Bauer Korl“ in Golchen feierten 240 Motorsportler die Landesmeisterehrung sowie die Vergabe des Motorsport-Oscars. Gastgeber war der aus den Verbänden des ADAC, ADMV und DMV bestehende Motorsportfachverband.

Höhepunkt der Ehrung war nach der Auszeichnung der besten Motocrosser und Endurofahrer, die Vergabe des Motorsport-Oscars. Wie im Vorjahr, gewann die Landesauswahl der Motocrosser die begehrte Trophäe. Sie siegte im bayrischen Mühlhausen bei den Cross-Finals gegen die Teams aller Bundesländer sowie der Sportverbände. Für Mecklenburg-Vorpommern starteten: 65 ccm - Nick Sellahn (Rehna), Tim Ksienzyk; 85 ccm- Toni Ksienzyk (bd.Prisannewitz); MX2 – Felix Frick (Schwerin), Maximilian Hirsch (Strasburg); MX1 – Björn Feldt (Grevesmühlen), Lucas Millich (Tessin).

Nach dem Auszeichnungsmaraton wurde bis weit nach Mitternacht gefeiert und zu Discoklängen getanzt.

Horst Kaiser

 

Teterow: Bereits zum vierten veranstaltet der MC Bergring im ADAC am Sonnabend in der Zeit von 12.00 bis 18.30 Uhr seinen Automobilrallyesprint „Rund um den Bergring“.

Waren es bei der ersten Auflage nur 11 Teilnehmer, so steigerte sich Anzahl kontinuierlich bis auf den diesjährigen Rekord mit 54 Nennungen. Einbezogen wird auch das Gelände um die Bergringarena. Sechs Leistungsprüfungen bieten den Zuschauern spektakuläre Aktionen und ein klarer Favorit ist im Vorfeld nicht auszumachen. Der Eintrittspreis beträgt 5 Euro und ist für Kinder bis zu 12 Jahren frei.

Horst Kaiser

150529 enricoTeterow: Tief betroffen erreichte den MC Bergring Teterow im ADAC, alle Anhänger des Motorsport, am Freitag die traurige, Nachricht, dass ihr Clubmitglied Enrico Sonnenberg, im Alter von 35 Jahren, an den Folgen seiner am Pfingstsonnabend erlittenen schweren Sturzverletzungen, im Rostocker Klinikum, nach Tagen im Wachkoma, in der Nacht zum Freitag erlegen ist.

Seine Freunde nannten ihn „Sonne“. Enrico war ein ehrgeiziger, kämpferisch starker Rennfahrer, der seit 15 Jahren erfolgreich, vorrangig auf den Sand- und Grasbahnen, im In- und Ausland startete. Dieses Jahr versprach das bisher erfolgreichste in seiner Laufbahn zu werden, denn er hat sich im April, im englischen Swingfield, für das Grasbahn-Europameisterschaftsfinale am 18. Juli im niederländischen Staphorst qualifiziert. Dementsprechend groß war sein Ehrgeiz, auf „seinem“ Bergring zum Jubiläumsrennen, mit einer Topleistung aufzuwarten.

Enrico hinterläßt seine Lebenspartnerin und sein Kind. Die Reaktionen auf seinen plötzlichen Tod sind bei den Rennfahrerkollegen sowie den Anhängern des Motorsports überwältigend und voller Traurigkeit. Das Mitgefühl aller gilt seinen Angehörigen, der Lebenspartnerin Anne mit ihrer gemeinsamen kleinen Tochter und die Motorsportwelt wird Enrico Sonnenberg ehrend gedenken.

Horst Kaiser

Jens Hinrichs vom MC Rehna bei den Motcrosser und Ludwigsluster Denny Fraaß bei Quads vorn

Teterow: Das 95. Jubiläumsrennen im 85. Jahr des Bestehens vom Teterower Bergring bot den 25.000 Zuschauern auf der schönsten Grasbahn Europas besten spannenden Sport. Sportlicher Höhepunkt des vom MC Bergring Teterow im ADAC sehr gut organisierten Rennens, war der Lauf um den Bergringpokal. Entsprechend der schnellsten Rundenzeiten, starteten die fahrer versetzt aus drei Startreihen. Dabei nutzte der Neuwittenbeker Stefan Katt den Vorteil des Starts aus der ersten Reihe. Die Führung nach dem Start gab Katt bis ins Ziel nicht mehr, selbst als Enrico Janoscka von den Gastgebern, die zunächst 100 Meter Rückstand unter dem Applaus der Fans bis auf eine Motorradlänge verkürzte. „Ich bin schon Teamweltmeister und Grasbahneuropameister, aber ein Sieg in Teterow ist schon etwas ganz besonderes,“ erklärte „Catman“ nach der Siegerehrung beim Interview.
Beachtlich ist der dritte Platz von Roberto Haupt vom MC Nordstern Stralsund. Beim Rennen um das „Grüne Band“ hielt sich Janoschka mit seinem Sieg vor Matthias Kröger aus Bokel, an dessen 45. Geburtstag, schadlos. Der Engländer Paul Cooper belegte den dritten Platz. Erstmals wurden zwei neue Pokalrennen in das Programm auf genommen. Den Simon-Wigg-Pokal mit der Teilnahmeberechtigung für die ausländischen Fahrer gewann der Brite Paul Cooper. Die deutschen Fahrer kämpfen um den Carl-Schröder-Pokal, des Bergringringgründers. Hier verwies Janoschka, Kröger auf den zweiten Platz.

150524Das Speedcrossrennen um den „Hechtjungenpokal“ gewann wie im Vorjahr, Jens Hinrichs aus Rehna vor Erwin Mulder aus den Niederlanden sowie seinem Dauerrivalen Guido Skoppek aus Schwerin. Für Hinrichs war es nach einem Beinbruch vor dem Saisonbeginn das erste Rennen und so ist sein Sieg noch höher einzuschätzen. Fünfmal musste der Start zu diesem Rennen wiederholt werden. Viermal lag Hinrichs beim Start vorne und beim entscheidenden Lauf zog er nach 100 Metern an Skoppek vorbei.
Im Handicaplauf der Motocrosser fand Hinrichs im Schweden Marcus Alden seinen Meister und Skoppek wurde erneut Dritter. „Nach meiner Verletzungspause war ich selbst überrascht, dass es so gut läuft und nun gilt meine ganze Kraft der Vorbereitung auf die Six Days im September in der Slowakei,“ schaut „Henner“ bereits voraus.

Beim „Hechtjungenpokal belegten Michael Dittmann vom MSC Groß Schwiesow und der Rehnaer Frank Dallmann die Plätze acht und neun. Beim Speedcross –Handicaplauf, Dallmann auf dem beachtlichen sechsten Platz ein und Sten van Rahden aus Wismar sowie Michael Dittmann vom MSC Groß Schwiesow wurden 12. Und 13..
Übrigens, am Sonnabend bekam Björn Feldt vom MC Grevesmühlen die Chance, auf dem Bergring zu Trainieren. Björner fuhr die drittschnellste Rundenzeit. „Es war ein tolles Erlebnis mit der KTM von meinem Schwager Andreas Berga und wenn ich die Zustimmung von meiner Familie einhole, bin ich 2016 dabei,“ verkündte er nach dem Training.

Seinen Vorjahressieg wiederholte der Ludwigsluster Denny Fraaß überlegen und gewann alle seine vier Wertungsläufe in der Quadklasse vor dem Teterower Marcus Rux. „Ich bedaure es, dass die starke Konkurrenz aus Österreich fehlte, denn ich hatte mir vorgenommen, sie erneut zu schlagen, erklärte der 28-Jährige Sieger nach dem Rennen. Für die große Überraschung sorgte der „Hobbyfahrer“ Andre Bohn vom MCC Tessin mit seinem dritten Platz. „Der Engländer Rob Heath und sein Anhang, um einen Punkt bezwungen, waren fassungslos,“ berichtete der Tessiner, der natürlich mit seinen Fans den Erfolg mächtig abfeierte.

Die Seitenwagenklasse war nach der kurzfristigenn Absage von drei Seitenwagen nicht am Start.

Am Sonnabend gab es einen Finale, den Lauf der Nationen. Enrico Janoschka verlor den Start gegen den Tschechen Antonin Klatovsky und der landete einen Startzielsieg vor Janoschka und Matthias Kröger aus Bokel. Leider verletzte Enrico Sonnenberg zuvor bei einem Sturz im Punktlauf der Bahnsportklasse und musste mit dem Rettungshubschrauber ins Rostocker Klinikum geflogen werden.

Eine besondere Ehrung wurde dem Ehrenpräsidenten des MC Rehna, Heinrich Teegen, zuteil. Bei der feierlichen Eröffnung des Bergringrennens wurde der 75-Jährige für seinen 60. Besuch des Bergringes, als Zuschauer, Fahrer und Schiedsrichter geehrt. Auf seiner Ehrenrunde mit einer KTM von Jens Hinrichs um den Ring, erhielt er viel Beifall von den Zuschauern.  

Horst Kaiser

 

150516Teterow: Am 19. März feierte Heinrich Teegen seinen 75. Geburtstag, aber das ist nicht das einzige Jubiläum für ihn in diesem Jahr, denn zum 95. Teterower Bergring reist er zum 60. Mal ununterbrochen an.
Er erinnert sich an seinen ersten Besuch als 15-Jähriger 1955. Mit Kumpeln fuhr ich mit dem Zug von Rehna nach Schwerin und von dort weiter mit einem Sonderzug nach Teterow. Von da an war das Teterower Bergringrennen zu Pfingsten ein Muß und ich erinnere mich daran, dass wir einige Jahre auf der Ladefläche eines LKW angereist sind. Die Helden der ersten Jahre waren Alfred Dannmeyer, der als Erster den Rundenrekord über 100 km/h fuhr und Walter Gernert aus Hamburg sowie natürlich Hans Zierk, der damals noch in Triebsees wohnte.

Seit 1965 war er selber einige Jahre aktiv. Zunächst in der Ausweisklasse auf einer 500er Jap, dann auf einer Motocross ESO und letztlich auf einer Bahnsport ESO-Java. „ Zu den ganz großen Plätzen reichte es nicht, denn ich war zwar schnell, aber nicht wagemutig genug. Ein zweiter Platz mit Jörn-Uwe Sternberg gemeinsam in der Paarwertung war der größte Erfolg und 1974 war ich Fünfter beim Goldhelm,“ schaut Heinrich Teegen zurück.

Auch nach seiner aktiven Zeit blieb er dem Bergring treu. Als Mechaniker und er war der dabei als Jörn-Uwe Sternberg aus Rehna 1973 den Bergringpokal gewann, der sich leider 1974 auf dem Ring schwer verletzte. Mit Günter Steinert gewann 1985 ein weiterer Rehnaer den Jubiläums-Bergringpokal.
Über 43 Jahre war Heinrich Teegen der Vorsitzende des MC Rehna, zunächst im ADMV und dann im ADAC. Erst in diesem Jahr gab er den Vorsitz ab und wurde Ehrenpräsident. Sein Sohn Sven startete gleichfalls auf dem Bergring und wurde DDR-Vizejuniorenmeister auf der Sandbahn. Mittlerweile ist der 12-jährige Enkel als Motocrosser aktiv und der Opa sowie der Vater würden sicher nicht Nein sagen, wenn er auch einmal auf dem Bergring starten möchte. Vor drei Jahren durfte er bereits auf einer 50 ccm KTM einige Proberunden fahren.

Über viele Jahre wurde Heinrich Teegen als Schiedsrichter auf dem Bergring eingesetzt und sein Rat ist auch heute noch von den Bergringmachern gefragt.Gemeinsam mit Detlef Landowski, einen Exfahrer, hat er den Speedcross ins Leben gerufen, der in diesem Jahr erstmals um den „Teterower Hechtjungen-Pokal“ ausgetragen wird. Auf die Frage, ob die Motocrossrennen auf den Bergring gehören, antwortet er: „Eindeutig ja, denn ihre Leistungen kommen nah an die Bahnsportrennen heran und so manches Mal,bei schlechter Witterung, haben sie überhaupt mit ihren Motorräder die Durchführung der Rennen ermöglicht.“
An welche Rennfahrer in der jüngeren Vergangenheit erinnert sich der Jubilar besonders gerne? „Da denke ich besonders an Dietmar Lieschke aus Lübbenau zurück, aber auch an Thomas Diehr. Der Allergrößte war für mich Simon Wigg aus England, der kam, sah und siegte. In den letzten Jahren prägte vor allem Enrico Janoschka vom Bergringclub das Geschehen und ihn sehe ich auch in diesem Jahr als Favoriten.“

Abschließend noch die Frage: Warum sind einige der Größten aus der Bahnsportszene nie auf dem Ring gestartet ? "Es ist sicherlich nicht jedermanns Sache, nicht nur auf glatten Geläuf seine Runden zu ziehen, denn das Springen, wo man oftmals den Landepunkt vorher nicht sieht, erfordert schon einiges und da möchte man wenn es nicht klappt, nicht gerne seinen guten Ruf verlieren.“
Wo kann man als Zuschauer am besten die Rennen verfolgen? „Vielleicht ausgangs der Nordkurve in der Richtung zum Hechtsprung, aber man sollte seine beste Stelle alleine Suchen, in dem von außen und innen um den Ring wandert.“.

Horst Kaiser