150516Teterow: Am 19. März feierte Heinrich Teegen seinen 75. Geburtstag, aber das ist nicht das einzige Jubiläum für ihn in diesem Jahr, denn zum 95. Teterower Bergring reist er zum 60. Mal ununterbrochen an.
Er erinnert sich an seinen ersten Besuch als 15-Jähriger 1955. Mit Kumpeln fuhr ich mit dem Zug von Rehna nach Schwerin und von dort weiter mit einem Sonderzug nach Teterow. Von da an war das Teterower Bergringrennen zu Pfingsten ein Muß und ich erinnere mich daran, dass wir einige Jahre auf der Ladefläche eines LKW angereist sind. Die Helden der ersten Jahre waren Alfred Dannmeyer, der als Erster den Rundenrekord über 100 km/h fuhr und Walter Gernert aus Hamburg sowie natürlich Hans Zierk, der damals noch in Triebsees wohnte.

Seit 1965 war er selber einige Jahre aktiv. Zunächst in der Ausweisklasse auf einer 500er Jap, dann auf einer Motocross ESO und letztlich auf einer Bahnsport ESO-Java. „ Zu den ganz großen Plätzen reichte es nicht, denn ich war zwar schnell, aber nicht wagemutig genug. Ein zweiter Platz mit Jörn-Uwe Sternberg gemeinsam in der Paarwertung war der größte Erfolg und 1974 war ich Fünfter beim Goldhelm,“ schaut Heinrich Teegen zurück.

Auch nach seiner aktiven Zeit blieb er dem Bergring treu. Als Mechaniker und er war der dabei als Jörn-Uwe Sternberg aus Rehna 1973 den Bergringpokal gewann, der sich leider 1974 auf dem Ring schwer verletzte. Mit Günter Steinert gewann 1985 ein weiterer Rehnaer den Jubiläums-Bergringpokal.
Über 43 Jahre war Heinrich Teegen der Vorsitzende des MC Rehna, zunächst im ADMV und dann im ADAC. Erst in diesem Jahr gab er den Vorsitz ab und wurde Ehrenpräsident. Sein Sohn Sven startete gleichfalls auf dem Bergring und wurde DDR-Vizejuniorenmeister auf der Sandbahn. Mittlerweile ist der 12-jährige Enkel als Motocrosser aktiv und der Opa sowie der Vater würden sicher nicht Nein sagen, wenn er auch einmal auf dem Bergring starten möchte. Vor drei Jahren durfte er bereits auf einer 50 ccm KTM einige Proberunden fahren.

Über viele Jahre wurde Heinrich Teegen als Schiedsrichter auf dem Bergring eingesetzt und sein Rat ist auch heute noch von den Bergringmachern gefragt.Gemeinsam mit Detlef Landowski, einen Exfahrer, hat er den Speedcross ins Leben gerufen, der in diesem Jahr erstmals um den „Teterower Hechtjungen-Pokal“ ausgetragen wird. Auf die Frage, ob die Motocrossrennen auf den Bergring gehören, antwortet er: „Eindeutig ja, denn ihre Leistungen kommen nah an die Bahnsportrennen heran und so manches Mal,bei schlechter Witterung, haben sie überhaupt mit ihren Motorräder die Durchführung der Rennen ermöglicht.“
An welche Rennfahrer in der jüngeren Vergangenheit erinnert sich der Jubilar besonders gerne? „Da denke ich besonders an Dietmar Lieschke aus Lübbenau zurück, aber auch an Thomas Diehr. Der Allergrößte war für mich Simon Wigg aus England, der kam, sah und siegte. In den letzten Jahren prägte vor allem Enrico Janoschka vom Bergringclub das Geschehen und ihn sehe ich auch in diesem Jahr als Favoriten.“

Abschließend noch die Frage: Warum sind einige der Größten aus der Bahnsportszene nie auf dem Ring gestartet ? "Es ist sicherlich nicht jedermanns Sache, nicht nur auf glatten Geläuf seine Runden zu ziehen, denn das Springen, wo man oftmals den Landepunkt vorher nicht sieht, erfordert schon einiges und da möchte man wenn es nicht klappt, nicht gerne seinen guten Ruf verlieren.“
Wo kann man als Zuschauer am besten die Rennen verfolgen? „Vielleicht ausgangs der Nordkurve in der Richtung zum Hechtsprung, aber man sollte seine beste Stelle alleine Suchen, in dem von außen und innen um den Ring wandert.“.

Horst Kaiser